1 Corinthians 9

Datum: 10.9.2002 Stelle: 1. Korinther 9:19-23 Was ist die Aussage dieser Verse? 1.Kor.9,19: Paulus stellt als erstes fest, dass er keinem menschlichen Zwang unterliegt, dass er keinem Menschen gehorchen muss, sondern Gott allein (vgl. Apg.5,29). Dann fügt er hinzu: Er hat diese seine persönliche Freiheit freiwillig aufgegeben, ist so zum Diener, zum Knecht aller seiner Mitmenschen geworden, um sie für Christus zu gewinnen, d.h. zu retten (1.Kor.9,22). Jesus Christus hat gelehrt, dass ein solcher, der Diener aller ist, der Größte in SEINEM Reich ist (Mk.9,35). Hier an Paulus zeigt sich, dass es dabei nicht allein darum geht, allen Glaubensgeschwistern zu dienen, sondern allen Menschen! Paulus führt dann aus, was dieses »sich selbst zum Knecht aller machen« für ihn bedeutet hat. In 1.Kor.9,20-22 beschreibt Paulus dann, wie er sich selbst zum Knecht aller gemacht hat. Zusammen mit Gal.2,11-16 (wo Petrus diesen Grundsatz verließ, als er aus persönlicher Furcht vor den Judenchristen den Heiden jüdisches Leben aufzwingen wollte, trotz dass er selbst sich vorher nicht daran gehalten hatte) ergibt sich als Prinzip: Es soll uns allein darum gehen, dass verlorene Menschen Christus annehmen, nicht irgendeinen Lebensstil oder Glaubensstil (z.B. jüdischchristlich). Wir sollten darum wie Paulus innerhalb unserer »Freiheit in Christus« unseren Lebensstil den Menschen, die wir gerade erreichen wollen, anpassen, so dass er ihnen keine unnötigen Hindernisse, aber gute Anreize zum Glauben bietet. Diese Anpassung bezieht sich nur auf Äußerlichkeiten, nicht auf die innere Einstellung, denn Paulus sagt von sich, er sei »geworden, als wäre ich unter dem Gesetz (obschon ich nicht unter dem Gesetz bin)« (1.Kor.9,20) usw., aber nicht »einer unter dem Gesetz geworden« usw.. Beispiele: Paulus ist den »Schwachen wie ein Schwacher« geworden; er lebte also selbst nach den Grundsätzen, die er den Korinthern bzgl. dem Essen von Götzenopferfleisch vorstellte: »Sehet aber zu, daß diese eure Freiheit den Schwachen nicht zum Anstoß werde! [...] Darum wenn eine Speise meinem Bruder zum Anstoß wird, so will ich lieber in Ewigkeit kein Fleisch essen, damit ich meinem Bruder keinen Anstoß gebe.« (1.Kor.8,9.13). Timotheus wurde den Juden wie ein Jude, indem Paulus ihn beschneiden ließ (Apg.16,1-3). Das war eine reine Äußerlichkeit, damit die Juden es einfach hatten, Timotheus als aufrichtig gottesfürchtigen Mann zu akzeptieren. Es war reine Zweckmäßigkeit, kein Rückfall in das zu diesem Zeitpunkt überholte mosaische Gesetz. Denn Paulus ließ es nicht zu, dass die Freiheit der Christen in Christus zerstört wurde (Gal.2,3-5), sondern wo es um des Evangeliums willen zweckmäßig war, verzichtete er einfach darauf, diese Freiheit zu nutzen (1.Kor.8,9). Paulus richtete seinen ganzen eigenen Lebensstil so aus, um dem Evangelium Christi kein Hindernis zu bereiten (1.Kor.9,12). So lehnte er Bezahlung für seinen Dienst ab, obwohl er ein Recht darauf hatte (1.Kor.9,11-12). Er und Barnabas hatten auch das Recht auf persönliches Vergnügen, eine Schwester als Frau und auf Freizeit (1.Kor.9,4-6); aber auch darauf verzichteten sie, um nicht die Ausbreitung des Evangeliums Christi zu hindern. Paulus hat also nicht nur seinen Lebensstil anderen angepasst, um sie mit dem Evangelium zu erreichen (1.Kor.9,19-23), sondern ihn völlig darauf ausgerichtet, das Evangelium nicht zu behindern (vgl. 1.Kor.15,10). Das war seine freiwillige Entscheidung, hatte er doch von Gott her als Verkündiger das Recht, vom Evangelium zu leben (1.Kor.9,14-15). Ebenso: wenn heute ein Christ seine Freiheit nicht nutzt, um mehr Menschen mit dem Evangelium zu erreichen, so ist das seine freie Entscheidung, und sie bringt ihm Ruhm (1.Kor.9,15). Jeder Christ aber ist verpflichtet, seine Freiheit nicht zu nutzen, wo sie andere zur Sünde verleiten würde (1.Kor.8,9). 1.Kor.9,23: Nach »Robertson's Word Pictures« zu 1.Kor.9,23 ist dieser Vers eigentlich zu übersetzen als »Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, damit ich zusammen mit anderen daran teilhabe.« Paulus will die Segnungen des Evangeliums nicht für sich behalten, sondern weitergeben, damit auch andere zusammen mit ihm daran teilhaben. Es ist seine (und unsere?) evangelistische Motivation.
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